Wie geht das eigentlich, wertschätzend führen? Und woran erkenne ich das?
Pragmatisch, anschaulich, wirksam, so beschreibe ich gern mein Lieblingstool, mit dem ich so ziemlich jedes Führungskräfte-Coaching oder Workshop starte. Mit dem schlichten, aber effektiven Ich bin ok – Du bist ok Modell aus der Transaktionsanalyse bekommen Sie rasch Klarheit über die eigene persönliche Grundhaltung und auch die der anderen. Und es hilft zu erkennen, was zu ändern oder optimieren ist. Sowohl für sich persönlich als auch fürs Team.
Damit ist es ein optimales Tool für Manager und Firmen, die eine neue, eine wertschätzende New Work Firmenkultur etablieren, die den Abbau von Hierarchien, das Teilen von Verantwortung und das gemeinsame Arbeiten am Ziel stärken wollen.
Das Ok-Modell kurz erklärt
Hinter „Ich bin ok“ (oder auch kurz „ich bin plus“ oder „+“) steht ein erwachsener Mensch, der sich für in Ordnung hält und der bereit ist, für sich und sein Handeln Verantwortung zu übernehmen. Dahinter steckt also die Einstellung zum Wert des Menschen: der Mensch als Wesen ist ok, sein Verhalten kann durchaus auch mal nicht in Ordnung sein. Und: ist er unzufrieden, trägt er die Verantwortung dafür, das zu ändern. Genauso denkt er über andere, wenn er der Einstellung „du bist ok“ folgt. Auch der andere ist in Ordnung und für sich und sein Leben verantwortlich. Wenn er unzufrieden ist, wenn er etwas braucht, kann er das äußern.
Die vier Grundhaltungen
In meinen Coachings lade ich Führungskräfte dazu ein, sich im OK-Corral* (s. Bild oben) einzuordnen. Dabei hilft die Frage: Welche Haltung nehmen Sie sich und anderen gegenüber ein? Sehen Sie eine Tendenz? Oder sehen Sie sich in mehreren Bereichen? Viele erkennen dabei schnell ihre typischen Muster und auch, was sie ändern möchten. Und genau darum geht es dann in unserer weiteren Arbeit im Coaching.
Die New Work Führungskraft: Ich bin ok – du bist ok
Die wertschätzende Führungskraft, die Verantwortung abgibt, die Mitarbeitenden zu einer wertschätzenden Team-Arbeit motiviert, denkt und handelt nach der Grundeinstellung „ich bin ok – du bist ok“. Sie ist in der Lage, sich selbst kritisch zu betrachten und konstruktiv nach einer Lösung zu suchen.
Die altmodische Führungskraft: Ich bin ok – du bist nicht ok
Im klassischen, hierarchischen Führungsstil finden sich häufig die „Ich bin ok- du bist nicht ok“ Leader. Sie werten andere tendenziell ab und suchen die Fehler eher bei den anderen als bei sich selbst. Sie sind der festen Überzeugung, dass sie die einzigen sind, die die Sache beherrschen.
Sie sind häufig frustriert und erleben sich als machtlos, weil das Problem eher bei den anderen oder in der Umwelt liegt.
Die unsichere Führungskraft: Ich bin nicht ok – du bist ok
Menschen mit geringem Selbstwertgefühl folgen meist der Einstellung „Ich bin nicht ok – du bist ok“, werten sich selbst stark ab und suchen die Fehler oft bei sich. Sie fühlen sich schlecht und minderwertig und sind der festen Überzeugung, dass sie nichts können und die anderen besser sind als sie. Die Chance auf lösungsorientiertes Arbeiten ist mit diesen Typen sehr gering.
Die tragische Variante: Ich bin nicht ok – du bist nicht ok
Die depressive Grundhaltung, bei der im Grunde jegliches Vorankommen unmöglich ist, lautet: „ich bin nicht ok – du bist nicht ok“. Die Person sieht sich selbst und die anderen als unfähig an, beide stecken fest. Und es ist klar, dass das nicht lange gut gehen kann.
Und, haben Sie schon erkannt, mit welcher Grundeinstellung Sie durchs Leben gehen? Sehen Sie Tendenzen? Finden Sie sich ok? Oder möchten Sie etwas ändern?
Dann lassen Sie uns gemeinsam schauen, was und wie. Ich bin gespannt auf Ihr Feedback!
Wertschätzende +/+ Grüße
Laura Burckhardt
„Ich bin ok du bist ok“ lautet übrigens der Titel des berühmten Buches von Thomas A. Harris, erschienen im Rowohlt Verlag, 1976. Die Einstellungen darin sind ziemlich in die Jahre gekommen, aber das Modell der Grundeinstellungen von Eric Berne, dem Gründer der Transaktionsanalyse, ist heute in Zeiten von New Work aktueller denn je.
* entwickelt von Ernst Franklin
Mehr dazu unter New Work Coaching:
Suchbegriffe in diesem Beitrag:
New Work Coaching, Business Coaching, Leadership Coaching, Führungskräfte-Entwicklung